Die Unabhängigkeit als digitaler Nomade spüren

Leider sehen nur wenige Co-Working Spaces so aus

Dass mein Partner viel unterwegs war, erwähnte ich bereits kurz. Außerdem buchte er viele Urlaube und wir verbrachten alle Ferien gemeinsam. Ich musste plötzlich keine Ferienbetreuung mehr buchen und sparte hier eine Menge Geld. Zuerst war ich verzweifelt, weil ich kein Geld verdienen konnte… Halt! Stimmt nicht! Na gerade hier kann man mehrfach verdienen. Ich fotografierte alles, was mir vor die Linse kam und verkaufte einen Teil der Fotos an Fotobörsen. Ich schrieb viele Reiseberichte, die ich wiederrum verkaufen konnte. Und dann nutzte ich die romantische Stimmung am Strand und schrieb Liebesgeschichten, Erotikromane und Tatsachenberichte. Empfehlungen für Restaurants, Kochrezepte und viele andere Dinge lassen sich aus einem Urlaub herausholen. Ich behielt mir das frühe Aufstehen bei und so war dann bis zum Frühstück viel erledigt. In Zukunft konnte ich die Urlaube besser genießen.

Wenn ich meinen Partner auf seine Dienstreisen begleitete, kamen wir beide auf unsere Rechnung. Die langatmigen Vorträge ersparte er mir mit gutem Gewissen, denn er wusste, dass ich mich nicht im Zimmer langweilte. Ich arbeitete oder widmete mich dem Sport. Gerade Dienstreisen boten sich an, andere digitale Nomaden kennenzulernen. Und so gewöhnte ich es mir an, sogenannte Co-Working Spaces aufzusuchen. An diesen Orten lernte ich tolle Menschen kennen. Sie erzählten mir, dass sie mit ihrer Idee die Welt bereisen wollten und es sich so vorstellten, wie andere auch. Am Strand sitzen, Cocktails trinken und Geld verdienen. Aber so geht nichts weiter. Zum Arbeiten benötigt auch der digitale Nomade eine klare Umgebung.

Selbst ich versuchte unter Palmen meine Texte zu schreiben. Die Sonneneinstrahlung selbst unter einem Sonnenschirm stört beim Schreiben. Irgendwie kommen immer andere Personen vorbei, die für Ablenkung sorgen und neugierige Fragen stellen. Das nervt ziemlich. Also begann auch ich mich im Urlaub für ein paar Stunden zurückzuziehen und in Konferenzräumen oder Co-Working Spaces mein Geld zu verdienen. Somit erhielt jeder Aufenthalt im Ausland einen Mehrwert für mich.

Leider sehen nur wenige Co-Working Spaces so aus
Leider sehen nur wenige Co-Working Spaces so aus

Abends, wenn es um repräsentieren ging, begleitete ich meinen Partner wieder. Seine Kollegen stellten Fragen und wollten wissen, was ich so machte und womit ich mein Geld verdiente. Natürlich wurde ich plötzlich mit guten Ratschlägen und Ideen versorgt. Andere wollten nur einfach mit mir reden und ich traf Menschen, die unheimlich viel zu erzählen hatten. Früher hätte ich mich an dieser Stelle ausgeklinkt und mich zurückgezogen. Jetzt sauge ich alles auf, wie ein Schwamm und lebe sozusagen von der kollektiven Intelligenz der Gesellschaft. Ich mache fast jedes Thema zu Geld und das erweitert meinen Horizont unheimlich. Mein Partner merkt auch bereits, dass ich ein umfassendes Wissen angesammelt habe. Das schützt uns aber auch im privaten Bereich. Wenn es um die Anschaffung eines neuen Haushaltsgerätes geht, entscheidet er das nicht mehr alleine. Denn ich verfüge mit Sicherheit über ein breites Recherchewissen und kann das beste Gerät für unsere Bedürfnisse finden.

Kollegen von mir verdienen ihr Geld sogar mit YouTube Videos. Soweit bin ich noch nicht, aber diese Einnahmequelle sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen. Digitaler Nomade zu sein, bedeutet, dass man sich allen Ideen offen halten sollte. Mit nur einem Standbein Geld zu verdienen, sollte nicht der Antrieb sein. Besser ist es doch, sich breit aufzustellen und mehrere Ideen wachsen zu lassen. Nur Geld verdienen ist zu wenig – die Selbstverwirklichung ist es doch, die zählt und schon kommen die ersten passiven Euros. Einen Blog zu installieren ist mit viel Arbeit verbunden. Aber ist er erst einmal online, verdient er die ersten Euros. Irgendwann macht er sich bezahlt, man muss nur dranbleiben und die eigenen Schäfchen pflegen. In Verbindung mit sozialen Medien gelingt das noch viel besser.